Der Open Call richtet sich an Menschen, die im Ruhrgebiet wohnen und/oder einen Bezug zum Ruhrgebiet haben.
Die Gegenwart verschlägt uns die Sprache. Die Zunge wendet sich nicht, Worte bleiben im Halse hängen. Nichts zwischen den Zähnen. Sie treffen aufeinander, mahlen, knirschen. Ein brennendes Loch in unseren Mägen, ein Dürsten nach Worten, nach dem Aufeinandertreffen von Buchstaben, nach Tönen, nach Vokalen und Konsonanten.
Was passiert, wenn Sprache zur Brache wird? Es fehlt an Worten, die Leere zu füllen. Doch eine Sbrache kann, genau wie das Brachland, die Möglichkeit für Nutzung und Gestaltung bieten: die Erde kann neu gepflügt, die Ödnis bewässert werden, Neues kann wachsen und uns nähren. „Es gibt keine Zeit für Verzweiflung, keinen Platz für Selbstmitleid, kein Bedürfnis nach Stille, keinen Raum für Angst“, schreibt Toni Morrison. „Wir sprechen, wir schreiben, wir nutzen Sprache. So heilen Zivilisationen.“
Wir wollen schreiben, sprechen, an die Arbeit gehen, angesichts des Mangels, des Fehlens, der Sprachlosigkeit. Wir haben Sehnsucht danach, (wieder) mit uns und miteinander zu sprechen. Wir haben Verlangen nach Worten. Wir haben Hunger nach einer neuen Sprache. Wir wollen schreiben.
Eingereicht werden können:
- Prosatexte/Essays (max. 12.000 Zeichen inkl. Leerzeichen)
- Lyrik (max. 5 Beiträge)
- Visuelle Beiträge (Illustrationen, Fotografien, Collagen…)
Neben den Beiträgen als Word-Datei (Times New Roman, Schriftgröße 12) bitten wir auch in einer separaten Datei um eine Kurzvita (max. 500 Zeichen inkl. Leerzeichen). Die Texte müssen unveröffentlicht sein.
Einreichungen bis zum 10. April 2025 an: mail@brache-literatur.de